Die Lochbildkamera steht im Zentrum Johanna Rossbachs künstlerischer Tätigkeit. Fotografien aus ihre Serie “Hoy no se fía, manaña sí” sind bei Aufenthalten in Mexiko entstanden, dem Land, für welches sie eine besondere Vorliebe entwickelt hat. Die Aufnahmen spiegeln das gewöhnliche Alltagsleben von fremden Menschen in einem fremden Land, gleichzeitig sind sie aber auch eine mit Licht geschriebene Notiz im Tagebuch der Reisenden.
Die verwendete fotografische Technik selbst lässt aus dieser Alltäglichkeit ephemere magische Momente entstehen. Es dauert bis zu fünfzehn Minuten (manchmal auch mehr) um das pulsierende Leben zur Stille zu bringen. Die vorbeilaufenden Akteure werden dabei in zauberhafte geisterähnliche Gestalten verwandelt.
Hinter diesem künstlerischen Anstreben steht Rossbachs unendliche Neugier. Diese bringt sie an die außergewöhnlichste Orte, um die dort mit ihrer Lochkamera gefangenen Geschichten später als eine Art von unbekannter Erinnerung wiederentstehen zu lassen. Ihre Fotografie versucht die Geheimnisse der abgelichteten Menschen zu offenbaren, ohne sie je zu Ende zu erzählen, was den eigentlichen Reiz für die Phantasie des Betrachters darstellt.
Ausstellung vom 11. FEBRUAR 2012 – 13. APRIL 2012
KÜNSTLER
Johanna Rossbach