Am 9. Juli ist in Krakau die Entscheidung gefallen: Ab sofort gehört die Gewerkschaftsschule Bernau als beeindruckendes Zeugnis der Bauhaus-Architektur zum Unesco-Weltkulturerbe (Berliner Zeitung, 9.07.2017).
Bereits 2014 war der katalanische Künstler Eduard Bigas in Bernau, um dort den besonderen Geist der Orte einzufangen: „Meine Gefühle dort waren sehr hart. Nie zuvor habe ich mich so isoliert und allein mit meiner Arbeit gefühlt … Ich verließ kaum mein Zimmer. Diese zehn Tage schienen kein Ende nehmen zu wollen. Der Wald draußen vor meinem Fenster war meine einzige Verbindung zur Außenwelt.“ Wenn der Bigas abends allein in der alten Badewanne des verlassenen Gebäudes liegt, fühlt er sich von der Geschichte des Ortes eingeschüchtert: im Mai 1933 wurde die Schule von den Nationalsozialisten zur Ausbildung von SS- und Gestapo-Angehörigen übernommen und diente im Zweiten Weltkrieg als militärischer Tagungs- und Planungsort. Und so schwebt neben dem Plätschern des langsam kalt werdenden Badewassers plötzlich auch der wehmütige Klang einer dunklen Vergangenheit durch den Raum. Unter diesen intensiven Eindrücken entstehen u. a. die beiden Zeichnungen Mortal ut plurimum und Arbeit.